Pragreise des Jöllenbecker Heimatvereins 02.07. - 07.07.2019
Einleitung: Zum ersten Mal unternahm der Heimatverein seine Mehr-Tages-Fahrt komplett im Ausland. Da beim Vorstand keine Erfahrung mit Gruppenreisen in europäische Metropolen bestand, konnte mit dem Reiseunternehmen Orth aus Versmold ein kompetenter Partner gefunden werden. Als Ziel der Reise hatte man sich im Vereinsvorstand auf die tschechische Hauptstadt Prag geeinigt. Die Stadt von der Goethe sagte: „Sie sei der schönste Edelstein in der steinernen Krone“, die Stadt der hundert Türme, des Prager Fenstersturz, der ältesten Universität des östlichen Mitteleuropas und anderes.
- Tag Anreise: Am Dienstag, den 02. Juli trafen sich dann 44 Heimatfreunde und -freundinnen am Heimathaus. Sie wurden dann von unserem Busfahrer Yusuf begrüßt und bestiegen um 7:30 Uhr einen modernen Reisebus. Noch ein kleiner Zwischenstopp bei der Bäckerei Böndel, wo unser 2. Frühstück zugeladen wurde. Dann ging es in Herford auf die Autobahn 2 in Richtung Hannover / Berlin. In der Nähe von Braunschweig war dann unser Halt, wo die leckeren Brötchen aus Jöllenbeck mit heißem Kaffee von Yusuf genossen wurden. Weiter ging es dann über die A14 an Dresden vorbei und die A17 nach Prag. Nach der Ankunft am späteren Nachmittag gaben die beiden Reiseleiter, Joachim Rast und Wolf-Udo Schaerk Hinweise zu den Zimmern, Aufzügen, Restaurants mit den Plätzen für das Abendessen sowie dem Einkaufszentrum im Untergeschoß und der U-Bahn-Station im Tiefgeschoss. Nachdem nun die Zimmer bezogen wurden, trafen wir uns in dem für uns reservierten Bereich im Hotelrestaurant und konnten uns am umfangreichen Büfett die Teller füllen. Dazu gab es dann natürlich das weltbekannte tschechische Bier. Nach dem Essen unternahm der eine oder andere noch einen Spaziergang in Hotelnähe oder fuhr mit der U-Bahn in das Stadtzentrum.
Leckere Brötchen zum 2. Frühstück | Unser Busfahrer Yusuf (links neben Thorsten Gäsing) |
2.Tag Prager Burg: Nach einem, für ein 4-Sterne-Hotel üblichen Frühstück, trafen wir uns um 9:00 Uhr am Bus in der Hotelauffahrt. Ziel war heute die Prager Burg auf dem Berg Hradschin. Die ältesten Teile dieser Burg wurden bereits im 9. Jahrhundert errichtet. Zwei für uns bestellte Reiseleiterinnen lernten wir nun am Eingang der Burg kennen. Da sich auf dem Burggelände auch der Präsidentenpalast befindet, mussten wir uns alle einer Personenkontrolle, ähnlich wie auf Flughäfen, unterziehen. Nun konnten die verschiedenen Burghöfe und der Veitsdom aus dem 14. Jahrhundert besichtigt werden. Besonders eindrucksvoll war das aus mehreren Tonnen Silber gestaltete Grab des Stadtheiligen Johann Nepomuk. In der Burg sahen wir mit dem Burgsaal den damals größten Saal des 15. Jahrhunderts in weltlicher Nutzung. In einem Nebenraum dieses Saales befindet sich der Raum, wo am 23. Mai 1618 der königliche Statthalter Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz mit anderen aus dem Fester geworfen wurde. Dieser 2. Prager Fenstersturz soll für den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges verantwortlich sein. Nach weiteren Besichtigungen ging es von der Burg an die Moldau, wo für die Teilnehmer, die das Hotel aufsuchen wollten, eine Rückfahrmöglichkeit bestand. Andere Teilnehmer wollten nun die Freizeit, die für jeden Tag vorgesehen war, nutzen, um sich die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzusehen. Treffpunkt war am Abend nicht das Hotelrestaurant, sondern „Klara“, ein Motorschiff mit Restauration. Für den heutigen Abend stand eine Schifffahrt auf der Moldau mit Abendessen auf dem Programm. Während der Fahrt wurden wir mit Informationen zu Bauwerken und Geschichte versorgt. Ein umfangreiches Büfett stillte unseren Hunger und wer wollte, konnte wieder seinen Durst mit tschechischem Bier stillen. Yusuf hatte den Bus auf der anderen Moldauseite geparkt, so dass wir noch vor der Rückfahrt einen kleinen Verdauungsspaziergang einlegen konnten.
Hradschin mit Veitsdom | Grab Johann Nepumuk | Kulinarisches Abendessen auf der Moldau |
- Tag Prager Altstadt: Wer Prag besucht, muss natürlich auch die Altstadt, den reichsten Stadtteil, besichtigen. Wie am Vortag, auf der Burg, meinte es der Wettergott mit den Jöllenbeckern besonders gut. Alle litten unter der Hitze. Los ging es am Wenzelsplatz. Dieser Platz wurde auch durch den „Prager Frühling“ in den 60er Jahren bekannt. In Prag befindet sich auch die älteste noch genutzte jüdische Synagoge. Weltbekannt ist die astronomische Uhr am Rathaus. Angesehen wurden auch der Pulverturm und andere Sehenswürdigkeiten der Altstadt. Nach wieder einer persönlichen Freizeit fuhren wir zu Abendessen in einen Folklore Garten. Hier wartete auf uns nicht nur ein böhmisches Essen. An diesem Abend waren landestypische Getränke ohne Mengenbegrenzung im Reisepreis enthalten. Für den musikalischen Teil sorge eine 4-Mann-Kapelle. Eine Tanzgruppe führte böhmische Tänze vor und animierte uns zu mitmachen.
Wenzels Platz | Folklore Garden |
- Tag Bad Karlsbad: Wir wollten auch in das bekannte Bäderdreieck, Franzen-, Marien- und Karlsbad. Entschieden hatte sich die Reiseleitung, auch wegen der Bäder-Architektur, für Karlsbad. Dieser Ort ist für Reisebusse gesperrt. Wir fuhren zu einem Busparkplatz und siegen in einen Shuttlebus um, der uns zu dem berühmten Grandhotel Pupp brachte. Von hier führten uns die Stadtführerinnen an der Teplá entlang zu den verschiedenen Brunnenhäusern und Trinkhallen. Der Name Karlsbad geht auf Kaiser Karl IV zurück der, wie auch Zar Peter der Große, die Heilquellen in Anspruch genommen hat. Diese 12 verschiedenen Heilquellen sprudeln hier mit bis zu 72° C aus dem Boden. Bekannt ist auch die 13 „Quelle“ die auf den Apotheker Josef Vitus Becher zurück geht und als der Kräuterbitter „Becherovka“ bekannt ist. Das heutige Abendessen wurde wieder im Hotelrestaurant eingenommen. Danach war dann noch Zeit für ein Glas Bier oder Wein in einem benachbarten Biergarten oder auch einen Cocktail an der Hotelbar.
Karlsbad an der Tepla | Stadtbesichtigung Karlsbad |
- Tag Kutnà Hora: Nach 2 Tagen Prag und Karlsbad stand für den letzten Tag ein UNESCO-Weltkulturerbe auf dem Reiseplan. Es ging nach Kutnà Hora. In Habsburger und deutscher Zeit hieß dieser Ort Kuttenberg und war das Zentrum des böhmischen Silberbergbaus und hatte den Beinamen „Schatztruhe des Landes“. Das Stadtbild dominiert die Kathedrale, der Dom der Heiligen, der der Schutzpatronin der Bergleute, der heiligen Barbara gewidmet ist. In vielen Gebäuden in der Innenstadt sind Eingänge zu den Silberstollen heute noch vorhanden. Die bekannteste Attraktion liegt etwas außerhalb der Innenstadt, das Sedletz-Ossarium. Hier war ein großer Friedhof, der auf die Legende zurück geht, dass ein sedletzer Abt Erde aus Jerusalem hier verstreute. Diese führte dazu, dass sich aus ganz Europa Menschen hier beerdigen ließen. Dazu kamen die vielen Toten einer Pestepidemie im Jahr 1318. Als dann die Friedenkapelle gebaut wurde, mussten die Konchen exhumiert werden. Sie wurden zunächst in einem Beinhaus gelagert und später zu Leuchtern, Vorhängen und Anderem zur Innenausstattung der Kapelle verarbeitet. Der Welsche Hof der als letztes besichtigt wurde war die frühere Stätte zum Prägen des Prager Groschens aus Kuttendorfer Silber. In einer Vorführung wurde das Prägen, leider aus Aluminium, mit Matrize und Hammer demonstriert. Hierbei wurde uns mitgeteilt, dass als Münzpräger früher auch Straftäter eingesetzt wurden, die beim Prägen mit 8 kg schweren Hämmer öfter Gliedmaße verloren hätten. Zum Abschluss stellten sich die Teilnehmer auf einer Treppe des Hofes zu einem Gruppenfoto auf. Zum Abendessen ging es nun zu Abschluss in ein böhmisches Restaurant in die Prager Altstadt. Mit einem typischen Gericht aus Ente, Schweinebraten und böhmischen Knödeln endete das Programm unsere Mehr-Tages-Fahrt
Kutna Hora Sedletz Ossarium | Abendessen in einem typischen Prager Lokal |
6. Tag Heimreise: Morges um 9:00 Uhr stand unser Bus in der Hotelauffahrt, die Koffer und das eine oder andere Mitbringsel wurden verladen. Es ging wieder nach Jöllenbeck. Eine Attraktion hatten die Reiseleiter noch eingeplant. Zur Mittagszeit waren wir in der Nähe von Leipzig. Wir parkten in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes. Einem großen Kopfbahnhof mit über 20 Gleisen. Hier war neben der Besichtigung die Möglichkeit gegeben, eine der vielen Restaurants oder Imbissstände aufzusuchen. Als Überraschung hatten die Reiseleiter dann zur Kaffeezeit ein Kaffeetrinken vorgesehen und hatten hierfür original Dresdner Eierschecken gekauft. Gegen 19:00 Uhr wurde dann das Heimathaus wieder erreicht.
Kaffeetrinken mit Dresdner Eierschecke |
Radtour am 18.07.2019
Nagelsholz,Groß Aschen,Bünde zurück über Enger
Bei schönem Radlerwetter startete die Tour mit 23 Teilnehmern.
Die Strecke führte von Jölleneck durch das Nagelsholz über Spenge und Hoyel nach Groß Aschen.
An der Werburg in Spenge und an der alten Kapelle in Groß Aschen wurden Pausen eingelegt.
Pause an der Werburg | Kapelle Groß Aschen |
Die Kapelle konnte besichtigt werden. Sie gehört zur ev. Kirche von Spenge aber politisch zum niedersächsischen Riemsloh.
Zum Mittagessen kehrte die Gruppe im Restaurant Die Knolle in Bünde ein.
Gestärkt und vom Durst gelöscht führte die Tour weiter nach Enger zur Eisdiele.
Pause im Biergarten „Die Knolle“ | Zwischenstopp an der Eisdiele in Enger |
Nach dem leckeren Eis ging es über Pödighausen zurück nach Jöllenbeck.
Tageswanderung auf dem Hügellandweg
Am Samstag, 20. Juli 2019 trafen sich Wanderfreunde des Heimatvereins um 8 Uhr am Heimathaus.
In guter Stimmung und bei idealem Wanderwetter brach die Gruppe auf, zunächst über die Jöllenbecker Heide und die Heidsieker Heide Richtung Schröttinghausen. Über das Hageresch und den Hof Wulfmeyer gelangten die Wanderer schließlich durch das Hasbachtal zum Blumenhof Borgstedt. Ab hier verläuft der Hügellandweg, früher Route 6.
In Dornberg an der kath. Heilig Geist Kirche wurde eine kurze Pause eingelegt, danach ging es weiter durch Grünzüge und Waldstücke am Restaurant Rosenhof vorbei bis zur Ochsenheide und zum Bauernhausmuseum. Schon aus der Ferne tauchten die Flügel der Windmühle auf. Weiter ging es über den Johannisberg, durch die Bielefelder Badewanne zum Kunsthallenpark.
Ziel der Wanderer, die nun 16 km zurückgelegt hatten, war das Restaurant „Dreieck“ in der Altstadt. Hier klang der Wandertag bei kühlen Getränken, gutem Essen und netten Gesprächen aus. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren alle zurück nach Jöllenbeck und waren rechtzeitig vor Einsetzen des Gewitters mit Starkregen wieder zu Hause.
Insgesamt war es eine Wanderung in angenehmem Tempo, in netter Gesellschaft und durch wunderschöne Landschaft direkt vor Ort.